Liebe ohne Grenzen oder der CSD

Mittlerweile kennt wohl jeder die CSD Paraden. Einige Städte ziehen dann sogar die bunte Flagge hoch und bekunden ihre Solidarität. Doch wie seriös ist der Christopher Street Day wirklich und was denken Gays darüber?


Die Meinung zum CSD ist bei Homosexuellen unterschiedlich. Von Zustimmung bis zu massiver Kritik. Auf der einen Seite sehen viele Männer gut Chancen bei den Veranstaltungen andere Partner kennenzulernen. Ob nun für ein schnelles Bier, einen Flirt oder durchaus mehr. Der CSD bietet sich dafür an. Die Stimmung ist locker, freizügig und alles ist möglich. Immerhin bieten sich im Internet nur wenige Möglichkeiten für gleichgeschlechtliche Partner. Bis heute gibt es nur wenige Kontaktbörsen, wie zum Beispiel www.gay-treffen24.com, die sich ausschließlich auf Gays spezialisiert haben. Gemischte Seiten bieten hingegen nicht das gewünschte Umfeld. Doch der CSD ist natürlich mehr als nur ein Treffpunkt zum Flirten und für freizügige Kontakte.

Was ist der CSD

Der Christopher Street Day soll eigentlich an den Aufstand der Homosexuellen vor 50 Jahren erinnern. Eigentlich … So wird jedes Jahr am 28. Juni der CSD gefeiert. Vor 50 Jahren gingen Gays auf die Straße, um vor Polizeigewalt und anderen Repressionen zu demonstrieren. Angefangen hatte damals alles in dem New Yorker Stadtteil Greenwich Village.

200 Menschen feierten am 28. Juni 1969, bis plötzlich Polizisten in die Stonewall Inn Bar einmarschierten und durch 8 Uniformierte eine Razzia durchgeführt wurde. Immerhin durfte an Schwule damals kein Alkohol ausgeschenkt werden, ebenso durften sie nicht miteinander tanzen. Der Höhepunkt wurde erreicht, als eine lesbische Frau abgeführt und mit einem Schlagstock misshandelt wurde. Der Protest wurde später als Stonewall Aufstand bekannt.

Mehr als 600 Menschen bewarfen die Polizisten mit Steinen und Flaschen. Auch an den Folgetagen rissen die Krawalle nicht ab. Die Keimzelle der Protestbewegung formierte sich. Ein Jahr später zogen über 400 Gays durch die Straßen von New York und demonstrierten für Gleichberechtigung. Der Trend schwappte schnell nach Europa. Bereits 1979 gab es in Deutschland den ersten CSD.

Scharfe Kritik am heutigen CSD

Die eigentlichen gründe des Protestes scheinen lange vergessen. Alkohol, Drogen und freizügig bunt geht es auf dem heutigen CSD zu. So kommt besonders von Gays immer wieder scharfe Kritik. Die Parade zeige bunte Homosexuelle, die sich als Paradiesvögel präsentieren und damit genau das Gegenteil in der Gesellschaft erreichen würden. Viele Homosexuelle, die heute von der Gesellschaft akzeptiert werden würden, sind sauer auf diese falsche Darstellung. Andere hingegen bejubeln den CSD als einen Akt der Freiheit und der Menschenrechte.